Heilige Barbara: Schutzpatronin im Bergbau Die Legende
Jedes Jahr am 4. Dezember feiern wir zu ihren Ehren unter Tage eine Andacht. Aber warum eigentlich? Ich habe mich mit dieser Frage beschäftigt und dabei so einiges über die Märthyrerin Barbara und ihre Geschichte gelernt. Lies gleich weiter und erfahre alles über die Legende der heiligen Barbara und warum sie so wichtig für den Bergbau und die Salzwelten ist.
Glück Auf! und viel Freude beim Lesen!
Der Barbaratag am 4. Dezember
Hast du schon vom Barbaratag gehört? Jedes Jahr am 4. Dezember feiern Bergleute diesen besonderen Tag zu Ehren der heiligen Barbara – mit Gebeten, dem traditionellen Ledersprung und geselligen Momenten. Dieser Tag ist mehr als nur ein Feiertag: Er ist ein Dankeschön für ein sicheres Arbeitsjahr und eine Bitte um Schutz für das Kommende.
In den Salzwelten Altaussee wird dieser Brauch lebendig gehalten. So kannst auch du bei der Barbarafeier am heutigen Tag teilnehmen und jedes Jahr erneut hautnah spüren, warum die heilige Barbara von uns Bergleuten als Schutzpatronin so verehrt wird. Doch bevor wir heute feiern, möchte ich dir in diesem Blog-Beitrag noch erzählen, wie es eigentlich dazu kam, dass die heilige Barbara unsere Schutzpatronin wurde…
Die Legende: Wer war die heilige Barbara?*
Die Geschichte der heiligen Barbara ist voller Mut und Glauben: Sie beginnt im 3. Jahrhundert in Nikomedien, Kleinasien. Die Region ist heute als Izmit, nahe Istanbul in der Türkei bekannt. Dort lebte die wunderschöne, kluge Barbara als Tochter eines reichen, mächtigen und vor allem heidnischen Mannes, namens Dioscuros. Um ihre Jungfräulichkeit zu bewahren und sie in naher Zukunft gegen ihren Willen zu verheiraten, sperrte der Vater die junge Tochter in einen Turm. Ganze neun Jahr soll Barbara der Legende nach dort verbracht haben.
Barbara, die schon seit Jeher sehr gläubig war, entschied sich, ihr Leben voll und ganz Christus zu widmen. So schrieb sie, während Ihrer Gefangenschaft, dem Kirchenvater „Origenes“ einen Brief. Dieser wurde, als Arzt verkleidet, zu ihr in den Turm vorgelassen und konnte Barbara so heimlich taufen. Des Weiteren ließ sie, als Zeichen der heiligen Dreifaltigkeit im katholischen Glauben, ein drittes Fenster in ihren Turm einbauen.
Zum Leid der Tochter, erfuhr der Vater eines Tages vom Glauben seiner Tochter und war als bekannter Heide, darüber sehr erbost.
Was folgte, war ein grausames Martyrium aus Folter und Torturen, welche der Vater seiner Tochter zufügte. Barbara versuchte daraufhin zu fliehen. Die Legende erzählt weiter, dass sich ein Felsen öffnete, um sie zu schützen (dem entstammt auch die Verbindung als Schutzheilige des Bergbaus). Von einem Hirten verraten, wurde Barbara leider dennoch gefasst, erneut gefoltert und schließlich vom eigenen Vater mit einem Schwert hingerichtet. Im Moment ihres Todes traf ihn eine göttliche Strafe – ein Blitz – welcher, am Ender der Geschichte, auch sein Leben beendete.
Heute wird Barbara oft mit Symbolen dargestellt, die ihre Geschichte erzählen:
- ein Turm mit drei Fenstern und
- eine Hostie (als Zeichen Ihres Glaubens)
- ein Kelch (er steht für die Taufe durch den Priester)
- ein Schwert oder eine Fackel (als Zeichen ihres Märtyrertodes)
Spannendes Highlight zum Schluss: Man erzählt sich, dass auf Barbaras Grab Blumen an Weihnachten blühten. Dies ist zurückzuführen auf einen Zweig, welcher sich bei der Flucht in Barbaras Kleidung verhakte. Diesen Zweig, stellte sie in ein Gefäß mit Wasser und er erblühte genau an dem Tag, an welchem Sie das Martyrium erlitt. So entstand der Brauch Kirschzweige am 4. Dezember zu schneiden und in eine Vase mit Wasser zu stellen. Sie sollen an Weihnachten blühen, so wie Barbaras Zweig damals und die Blüten an ihrem Grab…
Der Bergkittel: Ein Kleidungsstück voller Symbolik
Hast du schon einmal einen traditionellen Bergkittel gesehen? Dieses Kleidungsstück der Bergleute ist nicht nur praktisch, sondern voller symbolischer Bedeutungen, die direkt mit der Geschichte der heiligen Barbara verbunden sind:
- Schwarze Farbe: Steht für die Dunkelheit in den Stollen.
- Goldene Details: Repräsentieren das Licht und das Leben über Tage.
- Neunzackiger Schulterkragen: Eine Hommage an die neun Jahre, die Barbara im Turm lebte.
- 29 goldene Knöpfe: Sie symbolisieren die Lebensjahre Barbaras. Die obersten drei Knöpfe bleiben immer offen – eine Erinnerung an die Dreifaltigkeit oder auch an Glaube, Hoffnung und Liebe.
Wenn du bei deinem nächsten Besuch in den Salzwelten einen Bergkittel siehst, denk an die spannende Geschichte, die er erzählt!
Erlebe den Barbaratag in den Salzwelten Altaussee
Wie eingehens bereits erwähnt, kannst du in den Salzwelten Altaussee die Geschichte der heiligen Barbara hautnah erleben. Tauche ein in die faszinierende Welt der Salzstollen und erfahre mehr über die Traditionen des Bergbaus. Besonders am 4. Dezember spürst du hier die besondere Atmosphäre, die der Barbaratag und die Feier in der Barbarakapelle unter Tage mit sich bringt.
🎟️ Melde dich gerne für die Barbarafeier am 4. Dezember an: Telefonisch unter +43 (0) 676 8781 2400 oder per Mail an info@salzwelten.at – wir freuen uns auf dich!
Weitere Infos zur VeranstaltungZum Schluss: Warum die heilige Barbara auch für dich wichtig sein kann?
Die Geschichte der heiligen Barbara zeigt uns, wie viel Kraft im Glauben, im Mut und in der Hoffnung steckt. Diese Werte waren für die Bergleute im gefährlichen Arbeitsalltag lebenswichtig! Sie sind es heute noch und können auch uns in schwierigen Zeiten inspirieren!
Glück Auf!
Und bis bald mal wieder hier am Salzwelten-Blog.
Deine Magdalena
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Zur Autorin
Magdalena Geistlinger
Magdalena ist seit 2017 in den Salzwelten tätig. Sie ist für den Bereich Online Marketing und Social Media zuständig und hat schon aufgrund ihrer Familiengeschichte ein großes Herz für‘s Bergwerk – ihr Urgroßvater ist 40 Jahre lang täglich als Bergmann zur Schicht ins Salzbergwerk am Dürrnberg eingefahren. Schon als Kind hat sie Zuhause beim Spielen am eigenen Grundstück rund um das Mundloch eines ganz besonderen „Schurfes“ ihre Liebe zum Salzbergwerk entdeckt...
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*Die Legende der heiligen Barbara | Quelle: Bergmännisches Handwörterbuch von DDipl.-Ing. Dr. iur. Alois Fellner