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Archäologie – 7.000 Jahre Geschichte 7.000 Jahre Geschichte über den Dächern des UNESCO Welterbe-Ortes

Wie wir alle wissen, ist Hallstatt ein ganz besonderer Ort: Die außergewöhnliche Lage, die pittoreske Schönheit, die Berge, der See, der Status als UNESCO Natur- und Kulturerbe … Aber was diesen Flecken Erde mehr als alles andere auszeichnet, ist die Tatsache, dass bereits vor 7.000 Jahren Menschen an diesen Ort gelebt haben. Und warum? Ganz einfach: Weil es hier Salz gab! Also könnte man sagen, dass eigentlich das „Weiße Gold“ dafür verantwortlich ist, dass Menschen bereits 5.000 Jahre v. Chr. das Hochtal besiedelt haben, dass eine ganze historische Epoche nach diesem Ort benannt wurde und dass heute noch Menschen aus aller Welt hierher kommen, um auf den Spuren der Jahrtausende alten Geschichte tief in den Berg einzutauchen.

Archäologische Funde in Hallstatt

Die Geschichte von Hallstatt beginnt mit einem Pickel aus Hirschgeweih

Dass Hallstatt ein Ort von großer historischer Dimension ist, zeigt sich schon am Ortsnamen. Hast du gewusst, dass der Begriff „Hal(l)“ auf die Kelten zurückgeht? Diese haben damit Plätze bezeichnet, an denen Salz gewonnen wurde. Wie es eben auch im Hochtal über dem heutigen Hallstatt der Fall war: Hoch droben über dem See haben sich bereits um 5.000 v. Chr. Menschen niedergelassen und Salz abgebaut. Archäologischer Beweis dafür: Im Jahr 1838 wurde im Inneren des Berges, im sogenannten Kaiser-Josef-Stollen ein Objekt aus Hirschgeweih gefunden, das vermutlich zum Abbau von Salz verwendet wurde – und zwar bereits in der Jungsteinzeit. Also vor rund 7.000 Jahren! Das belegen Untersuchungen des Pickels durch das Naturhistorische Museum Wien mit der sogenannten Radiokarbondatierung. Bis zum Beginn eines umfangreicheren Salzabbaus sollten allerdings noch einige Jahrtausende vergehen.

Die älteste Stiege Europas: Aus den Tiefen der Bronzezeit auf die Leinwand der Gegenwart

In der Bronzezeit begann der organisierte Salzabbau in Hallstatt – also im Salzkammergut etwa zwischen 2.100 bis 800 v. Chr. Zu dieser Zeit herrschten in Ägypten Echnaton und Nofretete. In Griechenland erlebte die Mykenische Kultur ihre Blütezeit. Ein spektakulärer Beleg für die geregelten Abläufe des prähistorischen Bergbaus ist eine auf den ersten Blick einfache Holztreppe, die im Jahr 2002 im Salzberg gefunden wurde. Umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass es sich dabei um eine Konstruktion aus dem Jahr 1.344 v. Chr. handelt. Damit hatte man die älteste Stiege Europas in Hallstatt gefunden! Nach ihrer wissenschaftlichen Erforschung kehrte das geschichtsträchtige Exponat wieder ins Innere des Berges zurück. In Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischen Museum Wien und der Salinen Austria AG wurde in den Salzwelten Hallstatt ein „Bronzezeit-Kino“ errichtet, in dessen Zentrum die berühmte Stiege steht. Eine Animation, die auf das prähistorische Exponat projiziert wird, lässt den beschwerlichen Arbeitsalltag der bronzezeitlichen Salzschürfer lebendig werden. Die Vorteile für Stiege und Besucher*innen: Unter den idealen konservatorischen Bedingungen im Stollen werden die prähistorische Stiege und ihre Geschichte noch lange Zeit für die Nachwelt erhalten bleiben.

CSI Hallstatt: Der „Mann im Salz“

Ein weiterer Fund, der für großes Aufsehen sorgte, war der „Mann im Salz“. Im Jahr 1734 staunten drei Bergmänner nicht schlecht, als sie eine männliche Leiche im Salzbergwerk Hallstatt fanden. Es sollte sich herausstellen, dass es sich dabei um den gut erhaltenen Körper eines prähistorischen Bergarbeiters handelte. Durch das Salz war der Leichnam so gut konserviert worden, dass dessen Kleidung gut erhalten war und dass sogar Haut und Haar noch zu erkennen waren. Nach eingehenden Analysen und Untersuchungen geht man heute davon aus, dass der Mann wohl schon im 1. Jahrtausend v. Chr. einem Grubenunglück zum Opfer gefallen war und viele hundert Jahre unter Geröll und Schutt verborgen lag, bis er schließlich im 18. Jahrhundert entdeckt wurde.

Spezial-Tipp: Komm mit auf eine prähistorische Expedition!

Wenn du auf der Suche nach einem echten Abenteuer bist, solltest du dich zu einer prähistorischen Expedition abseits der herkömmlichen Besucherstrecke anmelden. Bei dieser mehrstündigen Tour fühlst du dich den Bergleuten längst vergangener Zeiten noch ein Stückchen näher. Ausgerüstet mit Schutzanzug, Helm und Lampe geht es tief hinein in den Berg und in sein Herz aus Salz, zur Fundstelle des „Mannes im Salz“ und vielen weiteren Schätzen, die normalerweise im Dunkel der uralten Stollen verborgen bleiben…

Die Hallstattzeit: Wie ein Ort einer ganzen Epoche ihren Namen gab

Seine Blütezeit erlebte der prähistorische Bergbau allerdings erst in der älteren Eisenzeit zwischen 800 und etwa 400 v. Chr. Schon damals drangen die Bergleute in Tiefen bis zu 200 Meter vor. Mit einfachen Werkzeugen schlugen sie Stollen in den Berg und kämpften sich Meter um Meter durch den nackten Felsen, um zum „Weißen Gold“ vorzudringen. Dieser Schatz machte die Menschen wohlhabend und sesshaft. Zeugen dafür sind das außergewöhnlich reiche Gräberfeld, das bereits um 1600 im Salzbergtal entdeckt wurde, und die Funde im Bergwerk der prähistorischen Hallstätter. Dank der konservierenden Wirkung des Salzes offenbart sich hier eine einzigartige archäologische Schatzkiste, die Einblicke in das Leben von Bergleuten in längst vergangener Zeit gewährt. So wurden unter Tage neben der ältesten Stiege Europas Steigbäume, Pickel, Seile, Tierfelle, Tragsäcke, Tücher, Kleidungsreste, Schuhe und auch Essensreste und sogar das, was nach dem Verdauen vom Essen übrig blieb, gefunden. Und genau diesem einzigartigem Fundreichtum ist es zu verdanken, dass ein kleiner Ort im Salzkammergut zum Namensgeber einer ganzen historischen Epoche wurde: der Hallstattzeit.

Insider-Tipp: Schau den Archäolog*innen bei ihrem „Knochenjob“ über die Schulter!


Du möchtest mehr über die Arbeit der Archäolog*innen und die Grabungsarbeiten im Hallstätter Salzberg erfahren?
Jedes Jahr in den Sommermonaten kommen Wissenschafter*innen des Naturhistorischen Museums Wien ins Hallstätter Hochtal. Dann kann man Ihnen bei Ihrer Arbeit über die Schulter schauen – und vielleicht sogar live dabei sein, wenn ein Fundstück aus der Vergangenheit das Licht der Gegenwart erblickt.

Interessiert? Dann komm uns dieses Jahr zur "Archäologie am Berg" im September besuchen! Mehr Infos dazu findest du hier.

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7.000 Jahre Geschichte auf einen Blick

5000 v. Chr. (Jungsteinzeit) ein Bergmann lässt einen Pickel aus Hirschgeweih im Berg zurück –
1838 wird das prähistorische Werkzeug im Kaiser-Josef-Stollen gefunden
ab 1500 v. Chr. (mittlere Bronzezeit) organisierter Bergbaubetrieb
1344 v. Chr.  Bergleute errichten eine Holzstiege im prähistorischen Bergwerk –
2002 wird die vollständig erhaltene Treppe gefunden
1.000 v. Chr. ein Mann kommt bei einem Unfall unter Tage ums Leben –
1734 wird der „Mann im Salz“ von Bergarbeitern gefunden
800-400 v. Chr. (Hallstattzeit) Blütezeit des prähistorischen Bergbaus in Hallstatt:
Stollen reichen bis in 200 m Tiefe, Gräberfeld zeugt von Reichtum
um 350 v. Chr. florierender Bergbau kommt durch großen Murenabgang zum Erliegen:
gesamtes Hochtal – mit Ausnahme des Gräberfeldes – wird meterhoch verschüttet
350 v. Chr.-400 n. Chr. Fortsetzung des Salzabbaus an neuer Stelle

 

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Salzwelten Destination Guide & Audio Guide

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